Um IT-gestützten Unterricht zu ermöglichen, gibt es viele unterschiedliche Lösungen – viele davon sind gut. Welche Lösung passt zu Ihnen?

Raumausstattung oder Schüler:innenausstattung?

Vorherrschend ist aktuell der Ansatz, den Schulungsraum mit Endgeräten – meist PC – auszustatten. Bei dieser Lösung benötigen die Schüler:innen zu Hause ein weiteres Endgerät, entweder mit identischer Software oder mit Zugriff auf die Schulsoftware.

Alternativ wird im Schulungsraum auf fest aufgestellte Endgeräte verzichtet und die Schüler:innen führen ein eigenes Endgerät mit, das auch daheim genutzt werden kann. Für diese Lösung bedarf es eines leistungsfähigen WLANs und eine breitbandige Anbindung des Schulservers für den Fernzugriff.

Endgeräte bei den Schüler:innen

Entscheiden Sie sich für diese Lösung, so benötigen Sie robuste und leichte Geräte – optimalerweise mit einer langen Akkulaufzeit. Grundsätzlich gibt es keinen Grund, dass die Schüler:innen einheitliche Hardware brauchen. Allerdings sollte dann dafür Sorge getragen werden, dass Schüler:innen, deren Eltern hochwertigere Geräte anschaffen können, dadurch keine Vorteile haben dürfen.

Als Endgeräte kommen in Frage (Sub-)Notebooks, Chromebooks oder Tablets (z.B. IPads). Bei der Auswahl von Chromebooks und IPads muss erheblicher Aufwand betrieben werden, die Geräte DGSVO-konform zu betreiben, da gemäß der Voreinstellungen, Daten auf Servern ausserhalb der EU gespeichert werden.

Die einfachste Lösung (KISS!) sind Subnotebooks. Diese sind am Markt z.B. auch als „refurbished“ zu bekommen – dann erhalten Sie Profiqualität zu geringen Preisen. Von Consumer-Qualität raten wir im Schulbetrieb dringend ab.

Endgeräte im Raum

Dies ist die „klassische“ Lösung. Ob es die bessere ist, ist oft Geschmacksache.

Sollten Sie sich für diese Lösung entscheiden, so denken Sie bitte auch darüber nach, wie Sie Schüler:innen unterstützen, deren Eltern in der eigenen Wohnung keine geeignete Ausstattung für die Hausaufgaben zur Verfügung stellen können!

Mit fest installierten Endgeräten – meist PC – haben Sie den Vorteil, die Geräte per Kabel mit dem Schulnetz zu verbinden. Zudem verfügen die Arbeitsplätze dann in der Regel über größere Bildschirme und eine „richtige“ Tastatur.

Bei Raumausstattungen besteht in höherem Maße die Gefahr, dass es zu Vandalismus und Manipulation kommt.

Alternativen zum PC werden selten in Betracht gezogen – zu unrecht: Mit Thin-Clients oder Zero-Clients sparen Sie erheblichen Administrationsaufwand, Materialkosten und Strom. Die Lebensdauer beträgt oft ein Vielfaches gegenüber PCs. Die Vorteile eines geringen Stromverbrauchs werden Sie, insbesondere im Sommer, zu schätzen lernen: Ein Klassensatz PC-Lüfter (je eines für das Netzteil und den Prozessor) sorgen für merklich Lärm und die Wärmeerzeugung durch die Geräte ist erheblich. (Die Stromverschwendung auch).

Kleiner Exkurs:

Haben Sie beim PC schon einmal die Prozessorauslastung beobachtet? Im Normalbetrieb liegt sie bei etwa 2% – über 95% der Zeit. Warum also nicht einen „zentralen Prozessor“ nutzen, ähnlich wie bei einer Zentralheizung? Dadurch muss auch nicht auf jedem PC ein eigenes Betriebssystem laufen und zusätzlich gewartet werden. Ein Server, der dies leistet, wird als Terminalserver bezeichnet. Die Endgeräte sind dann reine Anzeigegeräte – die Thin Clients.

Das „look & feel“ unterscheidet sich nicht vom Arbeitsplatz-PC. Ein häufiges „Schulproblem“ in Netzwerken, das viele IT-Dienstleister überfordert sind die „Peaklasten“ vor und nach der Pause, wenn Arbeitsergebnisse über das Netzwerk geladen oder gespeichert werden. Wenn alle direkt auf dem Server arbeiten und auf diesen mit dem Thin-Client zugreifen, dann sind die Daten die ganze Zeit auf dem Server! Der Datentransport über das Netzwerk entfällt somit!

Wie müssen die Geräte ausgestattet sein?

Bisher haben wir noch keinen Blick auf die notwendige Leistungsfähigkeit der Geräte geworfen. Dazu bedarf es zusätzlicher Informationen in Abhängigkeit ihrer Software- und Netzwerklösungen. Grundsätzlich gilt für die Rechenleistung und Speicher: So viel wie nötig, so wenig wie möglich!

Benötigte Bildschirmgrößen und Hardwareausstattung (Tastatur, Maus,… ) ergeben sich aus dem pädagogischen Konzept.